Die Ausbildung zum Piloten eines Motorgleitschirmes ist grundsätzlich auf zwei Wegen zu realisieren. Es kommt darauf an, ob der künftige Flieger als sog. „Fußstarter“ oder als Trike-Pilot fliegen will.
Der Fußstarter macht zunächst eine Ausbildung ohne Motor am Hang z.B. in den Alpen, im Sauerland, im Harz oder an anderer Stelle.
Dem Fußstarter begegnet in unserer Region allerdings ein Problem: hier bei uns im Flachland kann er lediglich mit einer Winde in die Höhe gezogen werden. Nur wenige Flugschulen sind hier in der Nähe… aber es gibt Sie 🙂
Die ersten Schritte zum Piloten
Während eines „Schnuppertages“ überprüfen Sie Ihr Interesse am Motorschirmfliegen. Der Fluglehrer steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und entwirft einen Ausbildungsplan, der Ihre persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse berücksichtigt.
Ein fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis wird als angehender Fußstarter oder bei einem Trikegewicht (Trike ist ein Fluggerät mit drei Rädern, in dem der Pilot sitzt) von weniger als 120 kg nicht benötigt !
Die Grundschulung
Die Grundtechniken und die Theorie des Gleitschirmfliegens sind Voraussetzungen für das motorisierte Fliegen. Diese Grundschulung umfasst das Erlernen der Start-, Steuer- und Landetechnik, sowie eine Höhenflugschulung am Berg.
Will der künftige Pilot ausschließlich mit einem Gleitschirm-Trike in die Luft, dann kann die Schulung auch gleich motorisiert in einem zweisitzigen Motorschirmtrike begonnen werden.
Ausbildung mit dem Motorschirm
Diese umfasst die Einführung in die praktischen Fertigkeiten des Motorschirmfliegens. Dabei werden Sie in den Umgang mit dem Fluggerät eingewiesen, von den Startvorbereitungen bis zu Startübungen. Das Wetter ist für uns Gleitschirmpiloten von besonderer Bedeutung und findet deshalb eine besondere Beachtung.
Starker Wind und Turbulenzen – auch thermische Turbulenzen – sind für Motorgleitschirme nicht nur störend – das kann für uns auch sehr gefährlich sein. Aus diesem Grund sind während der windstilleren Tageszeiten – morgens und abends – die besten Bedingungen für eine effektive Schulung und das Gleitschirmfliegen überhaupt.
Die theoretische Ausbildung
Die theoretische Ausbildung findet meist vor oder während der Grundschulung statt. Sie vermittelt in 60 Unterrichtsstunden das notwendige Wissen in Luftrecht, Aerodynamik, Meteorologie, Technik, Navigation, Flugfunk und Verhalten in besonderen Fällen. Die theoretische Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab ( mehr als 1.000 Fragen möglich !!) und kostet komplett ca. 450,- Euro
Ausbildung im Überlandflug
Während der Überlandflug-Ausbildung werden die theoretischen Grundlagen der Navigation, des Sprechfunk-Kurses und der meteorologischen Einschätzungen praxisnah gefestigt. Es sind 5 Überlandflüge durchzuführen. Diese sind meteorologisch, navigatorisch und flugtechnisch vorzubereiten und üben somit genau die Inhalte, die in der praktischen Prüfung beherrscht werden müssen.
Die Prüfung
Die theoretische Prüfung erfolgt mit etwas zeitlichem Abstand nach dem Ende der theoretischen Ausbildung, um die Möglichkeit für eine ausreichende Vorbereitung auf die „multiple choice“-Prüfung zu gewährleisten. Die praktische Prüfung erfolgt nach dem Ende aller Ausbildungsschritte, wenn alle zur Lizens-Ausstellung notwendigen Papiere vorhanden sind. Die Prüfungen werden von Prüfern des DULV durchgeführt. Die Flugschulen organisieren die Prüfung je nach Bedarf.
